
Wie im Rest der Welt breiten sich KI-Technologien auch im deutschen Gesundheitswesen rasant aus. Der DEGAM-Kongress (https://eventclass.it/degam2025/online-program/), der vom 1. bis 3. Oktober stattfand, bestätigt den seit einiger Zeit in Deutschland stattfindenden Wandel: Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile in zahlreiche Arbeitsabläufe integriert, von der Patientenkommunikation und Abrechnung über die Ultraschalldiagnostik bis hin zur klinischen Dokumentation.
Die Lösung „Online-Rezeption“ von 321 MED (https://321med.com/de) digitalisiert und automatisiert bestehende Praxisprozesse. Sie umfasst Module wie Chatbot-Messaging, einen telefonischen KI-Assistenten, Termin-/Erinnerungsfunktion, E-Rezept und Überweisung, Formulare/Anamnese sowie Patientenportale. Die Installation ist an den klinischen Arbeitsablauf angepasst und bietet eine Web-Telefon-Integration.
In Deutschland rechnen Ärzte nach jeder Patientenkonsultation mit der gesetzlichen Krankenkasse ab. Simba n³ – Dr. Clever analysiert Daten aus dem Arzt-Computer für eine KV/EBM-konforme Abrechnung und erstellt personalisierte Checklisten für fehlerhafte Aufzeichnungen, Dokumentationslücken und zusätzliche Abrechnungsmöglichkeiten. Ziel ist es, sowohl das Regressrisiko (Abzüge) zu reduzieren als auch Einnahmeverluste sichtbar zu machen (https://www.nhochdrei.de/branchen-und-bereiche/gesundheitswesen/ambulante-abrechnung-dr-clever/).
Der Einsatz von KI in der diagnostischen Bildgebung hat auch diesen Bereich erreicht. Philips kündigte die Integration von KI-gestützten Mess- und Flussfunktionen im Herzecho in seine Produktlinie an. Ziel sind Standardisierung, Geschwindigkeit und Qualität (https://www.philips.de/a-w/about/news/archive/standard/news/2024/202408-philips-integriert-ki-in-echokardiographie-technologie.html). Die deepcOS-Plattform verspricht die Integration von über 60 behördlich zugelassenen KI-Anwendungen in klinische PACS/RIS mit einer einzigen Installation (https://www.medica.de/de/media-news/erlebniswelten-magazin/digital-health/floy-ki-start-up-verbessert-auswertung-bildgebung).
„KI-basierte medizinische Schreiblösungen“ wie Heidi erfassen die Untersuchung anhand von Umgebungsgeräuschen und erstellen Notizen im SOAP-/Epikrisenbriefformat. Dies soll den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Zeit zwischen Arzt und Patient verkürzen (https://www.heidihealth.com/de-de).
Sorgfältig ausgewählte und gut integrierte Lösungen versprechen zwar konkrete Verbesserungen in den Bereichen Terminkommunikation, Einkommenssicherheit, Diagnosequalität und Burnout bei Ärzten, dürfen jedoch keine Kompromisse bei den Grundsätzen des Datenschutzes und der klinischen Verantwortung eingehen.